...die 11. woche ist rum. kommt mir wie eine ewigkeit vor. andererseits, was schon elf wochen? es gibt wieder soetwas wie eine nacht. die erste zeit war wie ein langer tag, es wurde nicht mal schummerig, ja die ersten wochen ging nicht mal die sonne unter. jetzt ist es nicht nur zu dunkel für meine handykamera, nein auch für meine augen... aber zum gehen reicht das licht. ich geh gerne durch die nacht. die nacht bringt die mystik mit, das bewusstsein um den tod, das ungewisse. ich kann mich wieder erschrecken, geschärften sinns im zelt liegen. ja sowas wie angst in der nacht weils krasse geräusche gibt ist wieder möglich. vor ein paar wochen hatte ich einen krassen alptraum, davon mitten in der nacht hochgeschreckt war ich froh über prallen sonnenschein... man wird ruhiger in einer dunklen nacht, jemand könnte einen hören. die wahrscheinlichkeit ist tagsüber grösser, da dort mehr wach sind, trotzdem, die nacht mit ihrer dunkelheit formt eine andere welt. als ich letztjahr von morgowo in polen nach braunschweig gewandert bin hatte ich mehrfach angst im zelt. einmal bin ich abends in einen ort und es gab pizza und bier in einem restaurant. als ich aus dem ort ging war da ne seilbahn. seltsam, flaches land und so eine touri seilbahn. dann quietschen eines motors der die seile antrieb, das quietschen übertrug sich auf hochspannungsmasten und verfolgte mich. ich schaukelte mich in die angst hinein, eben noch kein gedanke an angst. nicht mehr weit bis zum wald. ein allee entlang. hundegebell, von weit weg ein licht vom haus auf mich gerichtet. gilt das wirklich mir? können die mich sehen? weiter, ein hof. irres hundebellen, ich hol meine stirnlampe raus, ich will mehr sehen. ich blicke auf 20 paar leuchtene hundeaugen, dreh mich um. 3 hunde hinter mir, mein pfefferspray entsichert reicht höchstens für 2, 3 mal sprühen. dafür ist es kompakt. gerne hätte ich jetzt die fetteste kartusche am mann. ich guck wieder nach vorn, ich seh nur noch wenige hundeaugen. hinter mir immer noch drei. ich geh weiter, die hunde bleiben wohl hinter mir zurück, aber immer wieder bellen sie wie irre. als würden sich alle auf den weg machen, als würde sie jemand auf mich hetzen. jetzt in den düsteren wald, der ist so dunkel das ich die stirnlampe öfter brauche da ich fast garnichts sehe, oder etwas das mir schrecken bereitet und als baumstumpf enttarnt werden will. das licht verrät mich, ruft die gestalten aus dem wald. einfach nur schnell durch und am anderen ende das zelt aufbauen. bestimmt übt die nato oder das polnische militär hier und die erschrecken mich, scheisse nein ich ertappe jemanden wie er wen verscharrt, bitte nicht... am ende des waldes zelt aufbauen, natürlich im wald, ich will ja morgens nicht beim wildcampen erwischt werden. das klappern der zeltstange, das licht, meine gescharre. wenn was in der nähe ist weiss es um meinen nachtplatz. der wind weht über die bäume dessen laub raschelt irre. ich werde wach, etwas grosses kommt auf zelt zu, unglaublich schnell... mein herz stockt, steht, dann pumpt es wie verrückt... es war nur der wind und es ist taghell, guten morgen... jetzt ist es aber grad duster, regen misselt aufs zeltdach, ich werd versuchen das aussenzelt mit einem nicht allzu kreischenden reissverschluss zu schliessen und noch ein paar bilder hochladen, das knacken von ästen ignorieren und später tief schlafen und von was niedlichem träumen. schade das ich so wenig zeit finde zu schreiben, es gäbe soviel zu schreiben... gute nacht.