ein zugpfeifen, etwas weiter teilt helles licht die dunkelheit. klapperndes metall, muhen das nach einer eisenbahn klingt. oh, das war ne kuh... ich komm vom dorf, neben unserm haus waren auf einer weide kühe, dahinter ein grosser stall. das hallende metallische klappern kenne ich. den geruch der eingesperrten kühe auch. dazu surrt es hier, darunter ein lautes grundrauschen von einem lüftungssystem, ab und zu ergiesst sich noch ein fetter strahl pisse auf betonboden. ich geh dichter ans gebäude ran, im intervall ein geräusch das wohl von einer melkmaschine stammt. das surren kommt von maschinen die futter aus silos zu den kühen leiten. vorne am gebäude ein büro mit fläckerndem fernseher. drinnen kühe von einer bedrückenden stimmung eingenommen. vor den fenstern tropft kondenswasser als würde es regnen. der boden davor ist so seltsam weich, wie die luft stinkt. drinnen produktives leuchtstoffröhrenlicht. ich fühle mich an einen nachtschichtjob in einer kunstoffverarbeitenden automobilzulieferfirma erinnert. da war ich die kuh, gemolkener zeitarbeiter der einen grossteil seines lohns wieder für die unterhaltung eines autos ausgab, nur um zu einer arbeit zu kommen, die darin bestand autoplastikteile auf bänder zu legen, zu entgraten oder nen knopf zu drücken damit eine maschine plastik in form presst. natürlich alles im takt. im büro vom vorarbeiter lief sicher auch der fernseher. die ganze stimmung um die milchfabrik ist bedrückend, ja voller angst. es ist dieselbe angst die ich verspüre wenn ich zuviel milch getrunken habe. ich mochte milch als kind nicht. heute wäre ich laktoseintollerant, damals war ich mäkelig. ungesund so ohne milch und ich viel zu dünn, gängelte man mich. auch jahre später noch der tipp vom arzt milchprodukte zu essen. heute, nachdem ich mir nach und nach milchprodukte antrainiert habe, heisst es nun endlich das milch nicht wichtig für die ernährung ist, ja sogar gar nicht gesund sei. ich ernähr mich jetzt immer öfter mal fast vegan, so bis zu einem halben jahr. wenn ich danach wieder milch trinke merke ich wie sie mich ängstlich macht, wie eine bedrückende stimmung über mich kommt. viele sind wohl süchtig nach dieser stimmung, sonst würden sie wohl kaum in ihrer freien zeit lindenstrasse, tatort oder noch bedrückenderes im tv sehen bevor sie am nächsten tag wieder zur arbeit müssen. der sitz der seele wurde früher von vielen im magen vermutet. jeder kennt wohl mehr gefühle aus seiner bauchgegend, als nur die wut. wie sehr ernährung meine stimmung beeinflusst wäre mir ohne drogen wahrscheinlich nie bewusst geworden. ich beobachte meine stimmung möglichst bei allem was ich zu mir nehme, oder mir passiert. das ich von zuviel milch ängstlich werde und das dies auch was mit der stimmung der tiere bei deren gewinnung zu tun hat, ist mir schon länger klar. das ich aber das gleiche bedrückende gefühl neben einer milchproduktion kriege, wie wenn ich zuviel milch trinke, erschreckt mich.